Begibst Du Dich jeden Morgen mit einem schlechten Gefühl zur Arbeit? Verbringst Du rund 40 Stunden oder mehr im Büro und fragst Dich, ob Du die Zeit nicht sinnvoller verbringen könntest?
Dein Job bedeutet, dass Du Deine Lebenszeit gegen Geld eintauschst. Anstatt Deine Zeit und Arbeitskraft nach Deinen Vorstellungen zu nutzen, stellst Du diese dem Arbeitgeber zur Verfügung. Nur auf diese Weise glaubst Du, dass Du ein ausreichend hohes Einkommen erzielst, um Dich und die Familie zu ernähren.
Wesentlich stressfreier wäre das Leben, wenn Du nebenbei ein Einkommen erzielen würdest. Ganz ohne zusätzlichen Aufwand mehrere hundert oder gar tausend Euro im Monat, die auf dem Konto eingehen. Wer hätte gegen diesen Geldsegen was dagegen?
In den letzten Jahren ist immer mehr der Begriff des passiven Einkommens in den Fokus gerückt. Versprechen doch einige „Finanzgurus“ und meist unseriöse Coaches, dass Du mit wenig Aufwand mehrere tausend Euro komplett ohne Risiko dazuverdienen könntest.
Gibt es seriöse Möglichkeiten ein passives Einkommen zu erwirtschaften und lohnt es sich auf diese Weise das eigene Gehalt aufzustocken?
Was ist passives Einkommen?
Die Grundidee des passiven Einkommens ist relativ simpel und steht dem aktiven Einkommen[1] gegenüber. Beim aktiven Einkommen stellst Du Deine Arbeitskraft dem Arbeitgeber zur Verfügung. Oder Du bist selbstständig und musst auch dort täglich viele Stunden arbeiten, um Dein Einkommen zu erzielen.
Dein Einkommen ist direkt davon abhängig, wie viel Zeit Du mit dem Arbeiten verbringst. In Unternehmen herrscht zudem noch häufig die Kultur, die vor allem die Arbeitszeit in den Vordergrund rückt und kaum die Produktivität. Je länger Du arbeitest, desto höher ist Dein Verdienst.
Beim passiven Einkommen ist dies anders. Die Arbeitszeit besitzt einen wesentlich geringeren Einfluss auf Deine Einkünfte. Das Grundfundament ist, dass Du auch ohne Arbeit das Einkommen generierst. Dies bedeutet, dass Du selbst im Schlaf Geld verdienst und nicht aktiv zur Tätigkeit beitragen musst.
Ganz ohne Arbeit Geld verdienen und sich eine sichere Lebensgrundlage schaffen. Dies ist wahrscheinlich der Traum vieler Menschen und entspricht dem Ziel der immer populärer werdenden FIRE-Bewegung.
Wenig überraschend sieht die Realität häufig anders aus. Zunächst ist auch hier ein hoher Arbeitsaufwand notwendig, um das passive Einkommen aufzubauen. Nur falls Du plötzlich im Lotto gewinnst, ist es möglich von einem auf den anderen Tag ein passives Einkommen zu generieren, welches Dir einen hohen Lebensstandard sichert.
Für gewöhnlich musst Du jedoch erst viel Zeit und Arbeit investieren, um einen passiven Einkommensstrom aufzubauen. Ist dieser stabil und etabliert, ist weiterhin meist ein geringer Aufwand notwendig, damit das Einkommen bestehen bleibt. Ein komplett passives Einkommen gibt es kaum und in den meisten Fällen ist immer etwas Arbeit nötig. Der Arbeitsaufwand ist aber überschaubar und wenige Stunden im Monat sollten ausreichen, damit Dein passives Einkommen bestehen bleibt.
Sei Dir also im Klaren, dass Du zunächst viel Zeit und Arbeit investieren musst, um später die Früchte mit dem passiven Einkommen zu ernten. Zudem ist auch im weiteren Verlauf ein geringer Aufwand nötig, damit der Einkommensstrom nicht versiegt.
Vor- und Nachteile des passiven Einkommens
Möchtest Du ein passives Einkommen aufbauen, ist dies also nicht so einfach möglich, wie Du es vielleicht angenommen hast. Meist sind viele Jahre der Vorbereitung und des Aufbaus nötig, um später ein passives Einkommen zu erzielen.
Lohnt sich dieser Aufwand für Dich?
Die folgenden Vor- und Nachteile musst Du bei dieser Entscheidung berücksichtigen.
Vorteile
Schaffst Du des ein passives Einkommen zu generieren, bist Du nicht mehr darauf angewiesen Deine Arbeitskraft dem Arbeitgeber zur Verfügung zustellen. Ist das Einkommen so hoch, dass Du Dein gesamter Lebensunterhalt passiv verdienst, ist es möglich den Job aufzugeben. Du bist finanziell nicht mehr von Deiner Jobsituation abhängig und kannst frei entscheiden, wie Du Deine Zeit verbringst. Anstatt jeden Tag darüber zu grübeln, wie das Geld noch bis zum Ende des Monats reicht, bietet das passive Einkommen eine Lösung an und gewährt Dir eine höhere Unabhängigkeit[2] von finanziellen Zwängen. Als Privatier bist Du frei darin nur das zu tun, was Du wirklich möchtest und nicht auf die Arbeit angewiesen.
Selbst wenn das Einkommen nicht ausreichen sollte, um den Job komplett an den Nagel zu hängen, geht damit ein Zeitgewinn einher. Denn Du bist nun in der glücklichen Lage Deine Arbeitszeit flexibler zu gestalten.
Warst Du bisher darauf angewiesen Überstunden zu leisten oder in der Nachtschicht zu arbeiten? Dann bietet Dir das passive Einkommen die Möglichkeit, auf diese Strapazen zu verzichten. Du kannst auf die Überstunden verzichten oder in Teilzeit gehen. Anstatt mehr als 40 Stunden jede Woche zu arbeiten, lässt sich die Arbeitszeit auf 4 Tage oder noch weniger reduzieren. Dadurch bleibt Dir effektiv mehr Lebenszeit, die Du frei gestalten kannst.
Wie sicher ist Dein Job und bist Du der Gefahr ausgesetzt, dass Dein Arbeitseinkommen wegbrechen könnte?
Die Zeiten, in denen Arbeitnehmer für viele Jahrzehnte im gleichen Unternehmen tätigen waren, sind lange vorbei. Heutzutage ist eine höhere Flexibilität gefragt[3]. Arbeitsplatzwechsel gehören in regelmäßigen Abständen zum Arbeitsleben dazu. Damit verbunden ist auch das Risiko eines Jobverlustes.
Das passive Einkommen gibt Dir finanziell einen Rückhalt und hilft Dir in schwierigen Zeiten. Es könnte Dir erlauben in Deinem gewohnten Umfeld weiterzuleben, sodass Du keinen Wohnortwechsel durchführen musst. Deine Lebensplanung ist vorhersehbarer und wesentlich stabiler, da Du unabhängig vom Arbeitgeber bist und einen ausreichend hohen Notgroschen besitzt.
Nachteile
Ein passives Einkommen ist mit einigen Vorteilen verbunden. Doch ob Du in den Genuss dieser Vorzüge kommst, steht in den Sternen. Es lässt sich niemals genau vorhersehen, ob Deine Planung aufgeht und Du erfolgreich ein passives Einkommen generierst.
Somit besteht die Gefahr, dass der Gewinn wesentlich geringer ausfällt oder die Idee nicht von Erfolg gekrönt ist. Es benötigt häufig mehrere Anläufe und in jedem Fall viel Geduld, bis Du eine gewinnbringende Geschäftsidee langfristig in die Tat umsetzt.
Ein passives Einkommen lässt sich nicht von heute auf morgen aufbauen. Es benötigt viel Zeit, bis Du unterm Strich einen Gewinn erzielst. Während der Aufbauphase ist es notwendig Zeit und häufig auch Geld zu investieren.
Wie bei jeder Geschäftsidee musst Du zunächst in Vorleistung gehen. Es besteht ein hoher Aufwand, um die Geschäftsidee zu verwirklichen[4] und Du musst davon ausgehen mindestens ein Jahr mit dem Arbeiten zu verbringen, ohne dass Du einen Gewinn erhältst. Meist dauert es mehrere Jahre, bis erfolgreich ein passives Einkommen generiert wird. Du musst also bereit sein diese Aufbauphase durchzustehen, um später vom Gewinn zu profitieren.
Das passive Einkommen ist auch nach der Aufbauphase hinaus niemals zu 100% sicher. Es kann passieren, dass sich der Markt oder die Gesetzeslage ändern. Dein Einkommensstrom versiegt und Du hast viele Jahre praktisch umsonst in die Idee des passiven Einkommens investiert.
Setze daher nicht alles auf eine Karte und behalte immer ein finanzielles Polster, sodass Du auch nach dem Scheitern des Geschäftsversuches nicht vor dem persönlichen Bankrott stehst. Behalte Dir einen Plan B offen und berücksichtige etwaige Rückschläge. Ein passives Einkommen zu generieren ist keinesfalls simpel, sondern kompliziert und Du benötigst eine hohe Frustrationstoleranz.
Benötigst Du ein hohes Startkapital?
Klingt die Idee für Dich verlocken ein passives Einkommen zu erhalten, ohne aktiv arbeiten zu müssen? Dann musst Du zunächst prüfen, ob Du die Voraussetzungen mitbringst, um an der Verwirklichung eines solchen Einkommensstroms zu arbeiten.
Um ein passives Einkommen aufzubauen, ist nicht zwingend ein hohes Startkapital notwendig. Es gibt einige Optionen, die ohne großes Investitionskapital auskommen und die Du im nächsten Kapitel erfährst.
Dennoch muss Dir klar sein, dass Du zumindest geringe Kosten selber aufbringen musst. Sei es für die Anmeldung des Gewerbes und weiteren kleinen Kostenpunkten, die eigentlich überall anfallen.
Besonders teuer wird es, wenn Du ein physisches Unternehmen aufbauen möchtest. Also ein Produkt herstellst und dieses vertreibst. Hierfür musst Du zunächst die Materialien einkaufen, Geld in die Entwicklung stecken und viel Marketing betreiben, um das Produkt zu verkaufen.
Günstiger sind vor allem digitale Geschäftsideen. Besitzt Du bereits einen Laptop, stehen Dir einige Geschäftsfelder offen, die Du mit nur geringem Startkapital erschließen kannst.
Dennoch sollte Dir auch hier bewusst sein, dass ein höheres Startkapital von hohem Nutzen ist. Ganz ohne Anfangsinvestition musst Du selbstständig wesentlich mehr Zeit aufbringen, um die Geschäftsidee zu verwirklichen. Du musst Dich um alles eigenständig kümmern, was Zeit in Anspruch nimmt und mit einem höheren Risiko verbunden ist.
Steht Dir ein Startkapital zur Verfügung, kannst Du einige Arbeiten an Experten auslagern. Auf diese Weise lässt sich ein passives Einkommen schneller aufbauen. Allerdings ist damit auch das Risiko verbunden, dass die Investition fehlschlägt und Du Deine Investition verlierst.
Stecke also nur so viel Geld in Deine Geschäftsidee, wie Du bereit bist zu verlieren. Keinesfalls solltest Du auf die Altersvorsorge zurückgreifen und diese in Dein Geschäft stecken. Die Gefahr des Scheiterns und des Totalverlustes sind zu hoch, sodass Du zukünftig finanziell wesentlich schlechter aufgestellt wärst.
10 Möglichkeiten das passive Einkommen zu generieren
Ein passives Einkommen lässt sich auf verschiedenen Wegen erzielen. Folgend erhältst Du eine kleine Auswahl, die für viele Personen vielversprechend sind. Dennoch muss Dir im Klaren sein, dass es häufig mehrere Jahre dauert, bis sich die Arbeit auszahlt und dass auch im weiteren Verlauf ein geringerer Aufwand bestehen bleibt. Ein komplett passives Einkommen ist wenig realistisch und Du musst immer in geringem Umfang arbeiten, um den Einkommensstrom am Leben zu erhalten.
Webseiten erstellen
Ein passives Einkommen ohne Startkapital erzielst Du am einfachsten, wenn Du Dich auf den digitalen Markt einlässt. Bist Du talentiert im Schreiben und möchtest Deinen Lesern interessante Informationen bereitstellen?
Dann bietet sich das Erstellen einer Webseite an. Dies ist glücklicherweise heutzutage relativ simpel. Eine Umgebung wie WordPress[5] ist einsteigerfreundlich und schnell zu erlernen. Du benötigst keinerlei Programmierkenntnisse, sondern wächst Schritt für Schritt in das Erstellen der Webseite hinein.
Nachdem Du gewisse Leserzahl erreichst, lässt sich der Blog monetarisieren. Hierfür kannst Du die folgenden Einkommensquellen nutzen:
Hast Du eine ausreichend große Leserschaft erreicht, stehen Dir also einige Möglichkeiten offen, mit der Webseite Geld zu verdienen. Doch auch hier sei gesagt, dass es meist mehrere Jahre dauert, um die Webseite zu etablieren.
Internet Marketing
Die Webseite ist nur ein Vehikel, um im Internet Geld zu verdienen. Du kannst auch auf anderen Wegen mit dem Internet Marketing ein Einkommen erzielen.
Voraussetzung ist hierfür, dass Du bereits über eine gewisse Anhängerschaft verfügst oder ein Startkapital zur Verfügung steht. Dann ist es möglich gewinnbringend eigene Produkte an zu bewerben und diese an die Kundengruppe zu verkaufen.
Sei Dir hierbei im Klaren, dass größere Investitionen notwendig sind, um etwa das Amazon FBA Programm zu nutzen und dort Produkte zu vertreiben. Der Online-Handel ist stark umkämpft und auch wenn die Gewinnmargen hoch sind, wird es immer schwieriger selber etwas vom Kuchen abzubekommen.
Kurse und Coachings
Besitzt Du ein außergewöhnliches Wissen in einem Bereich und bist in der Lage dieses verständlich zu vermitteln, kannst Du hierfür Kurse anbieten. In den letzten Jahren sind Plattformen wie Udemy[6] immens gewachsen. Immer mehr Menschen sind daran interessiert sich privat weiterzubilden und bereit dafür Geld auszugeben.
Dabei ist es völlig unabhängig davon, in welchem Bereich Du ein „Experte“ bist. Ob Du besonders gut fotografieren kannst oder ein mathematisches Verständnis besitzt, ist irrelevant. Es gibt für fast jedes Thema eine Zielgruppe und indem Du Dein Wissen in Form eines Videokurses teilst, bietest Du einen Mehrwert und erzielst ein passives Einkommen.
Coachings hingegen sind mit etwas mehr Zeitaufwand verbunden. Diese finden meist in aktiver Form statt, sind aber gleichzeitig neben den Videokursen eine gewinnbringende Option, die Du in Betracht ziehen solltest.
E-Books
Vor dem digitalen Zeitalter war es eine große Hürde seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Büchern[7] zu erzielen. Autoren mussten Verlage von dem eigenen Können überzeugen und neben dem eigenen Talent waren häufig Beziehungen und Kontakte nötig, um das Buch zu veröffentlichen.
Heutzutage sind diese Hürden wesentlich geringer. Jeder Autor kann sein Buch im „Self-Publishing“ Verfahren veröffentlichen und einem breiten Publikum zugänglich machen. Die geringe Einstiegshürde bedeutet jedoch, dass mittlerweile die Konkurrenz immens ist. Millionen von Autoren versuchen die Leser für sich zu gewinnen. Um als Autor ein passives Einkommen zu generieren, musst Du nicht nur herausragend schreiben können, sondern Dich auch vermarkten können. Mit viel Geduld wirst Du auf diese Weise vielleicht regelmäßige Tantiemen erzielen und von Deinem Hobby leben können.
Fotos oder Musik lizenzieren
Nicht nur Bücher erzielen fortlaufende Tantiemen. Auch andere Arbeiten kannst Du lizenzieren und zur Verfügung stellen. Fotos und Musik werden häufig in der Werbebranche, auf Webseiten und Filmen genutzt. Sind Deine Arbeiten ansprechend, werden diese womöglich vielfältig eingesetzt, sodass Du ein überzeugendes Einkommen generierst.
Ebenso gilt hier, dass Du zunächst ein großes und attraktives Portfolio aufbauen musst. Erst danach werden genügend Käufer Deine Fotos lizenzieren, sodass ein passives Einkommen entsteht. Ehrlicherweise ist auch hier gesagt, dass im Verlaufe das Interesse nach den Fotos nachlässt. Du solltest also regelmäßig neue Stockfotos[8] oder Musik produzieren, um das Einkommen stabil zu halten.
Werbeflächen anbieten
Unternehmen versuchen auf verschiedenste Weise Ihr Image und die Vorzüge Ihrer Produkte zu bewerben. Die Werbebranche ist milliardenschwer und Du kannst etwas von diesen Investitionssummen abbekommen.
Eine Möglichkeit wäre es, ein Werbeplakat im Garten aufzustellen. Dies lohnt sich, falls Dein Grundstück an einer belebten Straße liegt. Du benötigst jedoch eine Genehmigung hierfür.
Du könntest die Werbung auch auf Deinem Auto anbringen. Häufig ist damit verbunden, dass Du eine gewisse Kilometerzahl fährst, sodass der gewünschte Werbeeffekt erzielt wird. Ist Dir das Design Deines Fahrzeugs nicht wichtig, könntest Du auf diese Weise zur Finanzierung des Autos beitragen.
Hast Du ausreichend Leser auf Deinem Blog oder Follower in den sozialen Medien, sind diese Bereiche ebenfalls monetarisierbar. Unternehmen kommen vielleicht schon auf Dich zu, damit Du Ihre Produkte bewirbst. Je nach Reichweite ist dies sehr lukrativ und mit einem geringen Aufwand verbunden.
Unternehmen aufbauen
Eher klassisch ist der Aufbau eines Unternehmens. Hast Du eine gewinnbringende Geschäftsidee, solltest Du es wagen und diese umsetzen. Häufig ist dies im Nebenberuf möglich und Du musst nicht direkt Deine Arbeitsstelle kündigen. Baue das Unternehmen behutsam auf und falls eine positive Prognose besteht, kannst Du Dich dieser Geschäftstätigkeit vollumfänglich widmen.
Ist Dein Unternehmen etabliert, hast Du ausreichend Mitarbeiter und erwirtschaftest einen Gewinn, könntest Du einen Unternehmensnachfolger aufbauen. Dieser übernimmt Deine Tätigkeiten und Du bleibst entweder noch als Investor bestehen oder verkaufst direkt das gesamte Unternehmen. Der Gewinn sollte so hoch sein, dass Du daraus Deinen Lebensunterhalt als Privatier bestreiten kannst und nicht auf die Arbeit angewiesen bist.
Diese Option ist in der Regel mit einem höheren Startkapital verbunden. Zudem benötigst Du viel Geschick, damit die Geschäftsidee tatsächlich in ein rentables Unternehmen mündet.
Immobilien vermieten
Der Immobilienmarkt ist in den letzten Jahren rasant gewachsen[9]. Die Niedrigzinsphase führt zu einer wahren Flucht in Immobilien. Viele Anleger möchten von diesem Wachstum profitieren und investieren in das „Betongold“.
Hast Du das Glück bereits eine Immobilie zu besitzen, ist das Vermieten eine gute Möglichkeit, um möglichst passiv Einkommen zu erzielen. Zumindest, wenn Du einen zuverlässigen Mieter findest, der pünktlich zahlt und sorgsam mit dem Mietobjekt umgeht.
Um die passende Immobilie zu finden, ist vor allem die Lage wichtig. Langfristig wird sich die Immobilie nur auszahlen, wenn die Lage attraktiv bleibt und die Region wirtschaftlich stark ist. Das Investieren und Vermieten ist mit einem hohen Anfangskapital verbunden. Zudem ist das Klumpenrisiko hoch und Du bist maßgeblich von einer Investition abhängig.
Immobilien gelten als eine der sichersten Möglichkeiten der Altersvorsorge. Sie sollten jedoch nicht die einzige Säule sein, sondern nur mit dem passiven Einkommen zum Lebensunterhalt beitragen.
Dividende erzielen
Bisher waren die Wege zum Erzielen des passiven Einkommens immer mit einem gewissen Aufwand verbunden. Ein „echtes“ passives Einkommen ist wahrscheinlich nur am Kapitalmarkt möglich. Hierfür ist jedoch ein hohes Startkapital notwendig, wobei der Arbeitsaufwand minimal ist.
Unternehmen schütten einen Teil ihrer Unternehmensgewinne in Form der Dividende[10] aus. Davon könntest Du profitieren, indem Du Dir ein Dividendenportfolio aufbaust. Investiere in die größten Unternehmen, die eine Dividende auszahlen und das Risiko einer Pleite ist minimal. Dennoch solltest Du Dich über die jeweilige Lage des Unternehmens informieren und entscheiden, ob die Investition weiterhin sinnvoll ist.
Auf diese Weise lässt sich eine Dividendenrendite von wenigen Prozent im Jahr erwirtschaften. Die Höhe des passiven Einkommens hängt also direkt vom investierten Kapital ab und weniger von Deinem Zeitaufwand.
In ETFs investieren
ETFs gelten im Vergleich zum Dividendenportfolio als sicherer. Sie sind wesentlich breiter aufgestellt, sodass eine Unternehmenspleite kaum einen Einfluss auf die Rendite besitzt. Empfehlenswert ist es, wenn Du auf einen ETF setzt, der möglichst breit aufgestellt ist. Der MSCI-World oder der A1JX52 sind so breit gefächert, dass selbst lokale Wirtschaftskrisen kaum eine Delle im Portfolio hinterlassen.
Das Investieren in ETFs ist wohl die einfachste Option, um ein passives Einkommen zu erzielen. Sie ist jedoch wenig „spannend“ und könnte nicht Deinem Bedürfnis entsprechen, falls Du selbst etwas aufbauen möchtest. Eine durchschnittliche Rendite von 5% ist jedoch sehr verlockend und dank des Zinseszinseffekts sind auch mit geringen Investitionssummen über einen längeren Zeitraum hohe Gewinne zu erwarten.
Tipps für den Erfolg
Du hast nun einige Wege erfahren, um ein passives Einkommen zu erwirtschaften. Mit den folgenden Tipps erhöhst Du die Erfolgswahrscheinlichkeit und wirst in einigen Jahren Geld verdienen, welches als zusätzliches Einkommen Dir eine gewisse Sicherheit bietet.
Bildung an erster Stelle
Bist Du so von der Idee versessen ein passives Einkommen aufzubauen, dass Du Deine Bildung vernachlässigst?
Die Bildung und das Fachwissen sind die Grundlage dafür, dass Dein Plan funktioniert. Insbesondere in jungen Jahren ist es wichtig, mit einem guten Schulabschluss und einem geeigneten Studium die Grundsteine der finanziellen Sicherheit zu legen.
Verfalle zudem nicht irgendwelchen dubiosen Coaches, die Dir beibringen wollen, wie leicht es doch ist ein passives Einkommen zu erwirtschaften. Dies entspricht nicht der Realität und zielt nur darauf ab auf Grundlage Deiner Hoffnung selber einen Kurs oder E-Books zu verkaufen.
Nur mit Bildung, Fachwissen und eigener Erfahrung besitzt Du die Grundlage, um langfristig ein passives Einkommen sicherzustellen. Eine Abkürzung, indem Du auf die Bildung verzichtest, ist riskant und selten von Erfolg gekrönt.
Nicht alles investieren
Bist Du von Deiner Idee überzeugt und möchtest es auf Biegen und Brechen zum Erfolg führen, doch Dir fehlt das nötige Startkapital? Dann solltest Du nicht das Risiko eingehen und etwa das Kapital Deiner Altersvorsorge aufbrauchen, nur um den Traum vom passiven Einkommen zu verwirklichen.
Nutze nur Kapital, welches Du auch bereit bist zu verlieren. Würde der Verlust Dich in eine finanzielle Krisensituation bringen, etwa weil Du Dein Haus nicht mehr bezahlen kannst, solltest Du darauf verzichten. Investiere nur so viel Geld in Deine Idee, dass nicht „weh tut“ falls Du es komplett verlierst.
Den Hauptjob behalten
Verfolgst Du das passive Einkommen und verbringst einige Zeit damit, den Aufbau voranzubringen, zehrt dies ganz schön an den Kräften. Dennoch solltest Du nicht Deinen Hauptjob aufs Spiel setzen und diesen kündigen.
Besser ist es, wenn Du zunächst in Teilzeit gehst oder die Möglichkeit eines Sabbaticals[11] auslotest. Eventuell ist Dein Arbeitgeber dazu bereit Dich für einen gewissen Zeitraum freizustellen, sodass Du Dich voll dem Aufbau widmen kannst.
Zeigt sich das passive Einkommen über einen längeren Zeitraum als stabil, ist der Ausstieg aus dem Hauptberuf nachvollziehbar. Dies sollte jedoch wohlüberlegt sein und nicht in einer Kurzschlusshandlung geschehen.
Geduld bewahren
Eine der wohl wichtigsten Eigenschaften, um ein passives Einkommen zu erzielen, besteht in der Geduld. Du wirst für einige Monate und vielleicht Jahre arbeiten, ohne direkt einen Gewinn zu erwirtschaften.
Dennoch musst Du kontinuierlich am Ball bleiben und daran arbeiten. Es gehört einiges an Disziplin dazu, um nicht nach den ersten ein oder zwei Monaten aufzugeben. Dies ist wohl ein Hauptgrund dafür, dass das passive Einkommen für die meisten Personen nicht realistisch ist. Sie sind nicht bereit, die Zeit zu investieren und ziehen sich nach dem ersten kurzen Motivationsschub direkt zurück.
Wie ist das passive Einkommen zu versteuern?
Hast Du es endlich geschafft und die Nebentätigkeit wirft einen Gewinn ab, wartet noch das leidige Thema der Steuern auf Dich. Denn zur Realität gehört auch, dass ein passives Einkommen immer mit einem gewissen Verwaltungsaufwand einhergeht. Die Steuern sind ein beträchtlicher Teil davon und dürfen nicht außer Acht gelassen werden.
Wie Du das Einkommen versteuerst, hängt von der Tätigkeit und der Rechtsform ab. Hast Du ein Gewerbe angemeldet, sind die Gewinne mit dem persönlichen Einkommensteuersatz zu begleichen. Zudem fällt noch die Gewerbesteuer an.
Hast Du hingegen eine GmbH gegründet, fallen hierfür Steuern auf Seiten des Unternehmens, sowie bei der Entnahme an. Zahlst Du Dir ein Gehalt oder schüttest die Gewinne aus, unterliegen diese der Kapitalertragssteuer. Diese beträgt 25%, wobei bei geringen Summen auch die Günstigerprüfung angewandt werden könnte.
Gleiches gilt, falls Du Einnahmen aus Dividenden oder ETFs erzielst. Wichtig ist hierbei, dass Kursgewinne steuerlich nicht relevant sind. Erst bei Verkauf oder Ausschüttung, also wenn das Geld Dir tatsächlich zufließt, musst Du die Gewinne versteuern. Hierbei ist ebenso die Kapitalertragssteuer[12] anzuwenden.
Passiv Geld verdienen – Ein aufwendiges Vorhaben
Geld verdienen ohne Arbeiten zu müssen. Dies hört sich nach einem Wunschtraum an, um finanziell auf sicheren Beinen zu stehen.
Die Realität ist jedoch wesentlich ernüchternder. Denn ein vollkommen passives Einkommen ist realistisch nur durch Investitionen am Kapitalmarkt möglich. Hierfür benötigst Du ein hohes Anfangskapital, um relevante Einnahmen zu erzielen.
Bei einer erwarteten Rendite von 5% erzielst Du einen Gewinn von 5.000€ pro Jahr, falls Du 100.000€ investierst. Die wenigsten Menschen werden mal eben 100.000€ auf der hohen Kante haben, sodass es wesentlich länger dauert ein solch hohes passives Einkommen zu generieren.
Die Alternative ist ein passives Einkommen ohne Startkapital. Das Internet bietet hierfür einige Möglichkeiten. Diese sind jedoch mit einigem Aufwand verbunden und es ist nicht gesichert, dass das Vorhaben wie gewünscht klappt.
Es ist also durchaus möglich ein passives Einkommen zu erzielen. Dies ist jedoch mit viel Zeit, einem hohen Anfangsaufwand sowie einem Risiko verbunden. Nur wenn Du bereit bist für wenige Jahre diese Strapazen auf Dich zu nehmen, könnte das passive Einkommen zu einer finanziellen Unabhängigkeit führen und Dir effektiv mehr Lebenszeit bieten.
Behalte realistische Erwartungen und sie Dir im Klaren darüber, dass auch ein passives Einkommen mit einer gewissen Arbeitsbelastung einhergeht. Dann kannst Du für Dich entscheiden, ob Du Dich lieber der Karriere widmest oder tatsächlich neben dem Beruf das passive Einkommen aufbaust.
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