ETF USD oder EUR: 5 überzeugende Gründe für Ihre Wahl

Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob es besser ist, in ETFs in USD oder EUR zu investieren? Diese Entscheidung kann entscheidend für den Erfolg Ihrer Anlagestrategie sein. In diesem Artikel werden wir die wichtigsten Faktoren beleuchten, die Sie bei der Wahl zwischen USD- und EUR-ETFs berücksichtigen sollten. Sie erfahren mehr über die historische Entwicklung, das Währungsrisiko, die Liquidität, die Gebührenstruktur, steuerliche Aspekte und die Marktentwicklung für das Jahr 2025. Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, welche Währungswahl am besten zu Ihren Anlagezielen passt.

ETF USD oder EUR: Eine grundlegende Entscheidung treffen

Wenn es um die Wahl zwischen ETFs in USD oder EUR geht, stehen Anleger oft vor einer grundlegenden Entscheidung. Die Wahl der Währung kann nicht nur die Rendite beeinflussen, sondern auch das Risiko und die Gebührenstruktur. In den letzten Jahren haben sich beide Währungen als attraktiv erwiesen, aber die Entscheidung sollte auf individuellen Zielen und der Risikobereitschaft basieren.

Ein zentraler Punkt ist die Marktentwicklung. In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich die USA als führender Markt für ETFs etabliert, was zu einer größeren Auswahl und höheren Liquidität geführt hat. Im Gegensatz dazu haben europäische ETFs in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, insbesondere durch die Einführung von neuen Regularien und der zunehmenden Nachfrage nach nachhaltigen Anlagen.

Die Entscheidung zwischen USD und EUR ist auch eine Frage der Diversifikation. Während USD-ETFs häufig global ausgerichtet sind, bieten EUR-ETFs oft einen stärkeren Fokus auf europäische Märkte. Daher könnte Ihre Wahl auch davon abhängen, in welchen Märkten Sie stärker investiert sein möchten.

Letztlich ist es wichtig, Ihre Anlageziele klar zu definieren. Suchen Sie nach Wachstum, Stabilität oder einer Mischung aus beidem? Diese Überlegungen werden Ihnen helfen, die richtige Wahl zu treffen.

Historische Entwicklung von ETFs in USD und EUR

Die Geschichte der ETFs beginnt in den USA, wo der erste ETF, der SPDR S&P 500 ETF, 1993 ins Leben gerufen wurde. Dieser Fonds ermöglichte es Anlegern, in einen Korb von Aktien zu investieren, der den S&P 500 Index nachbildet. Seitdem hat sich der Markt rasant entwickelt, und bis 2021 betrug das verwaltete Vermögen in US-ETFs über 6 Billionen USD.

In Europa hingegen wurden die ersten ETFs erst 2000 eingeführt. Die Vanguard Group und die Deutsche Bank waren Pioniere auf diesem Gebiet. In den letzten zehn Jahren hat sich der europäische ETF-Markt jedoch stark entwickelt, und das verwaltete Vermögen hat die 1 Billion EUR-Marke überschritten. Dies zeigt das wachsende Interesse europäischer Anleger an kostengünstigen Anlageprodukten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Anpassung an regulatorische Rahmenbedingungen. In Europa wurden 2018 die MiFID II-Richtlinien eingeführt, die mehr Transparenz und Schutz für Anleger bieten sollten. Diese Veränderungen haben das Vertrauen in europäische ETFs gestärkt und zu einem Anstieg der Handelsaktivitäten geführt.

Die historische Entwicklung zeigt also, dass sowohl USD- als auch EUR-ETFs ihre eigenen Stärken und Schwächen haben. Anleger sollten sich daher nicht nur auf die Zahlen konzentrieren, sondern auch auf die langfristigen Trends und deren Auswirkungen auf ihre Anlageentscheidungen.

Währungsrisiko: Chancen und Herausforderungen für Anleger

Das Währungsrisiko ist ein entscheidender Faktor bei der Entscheidung zwischen USD- und EUR-ETFs. Wenn Sie in einen ETF investieren, der in einer anderen Währung denominiert ist als Ihre Basiswährung, setzen Sie sich dem Risiko von Wechselkursänderungen aus. Diese können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf Ihre Rendite haben.

Ein Beispiel: Angenommen, Sie investieren in einen USD-ETF, während der Euro gegenüber dem Dollar an Wert gewinnt. In diesem Fall könnte Ihre Rendite, selbst wenn der ETF in USD gut abschneidet, durch den stärkeren Euro geschmälert werden. Umgekehrt kann ein fallender Euro gegenüber dem Dollar Ihre Rendite erhöhen, wenn Sie in einen USD-ETF investieren.

Auf der anderen Seite kann das Währungsrisiko auch als Chancen gesehen werden. Ein Anleger, der an das Wachstum der US-Wirtschaft glaubt, könnte durch Investitionen in USD-ETFs von einer steigenden Währung profitieren. Dies könnte insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit von Vorteil sein, wenn der Dollar als sicherer Hafen gilt.

Die Diversifizierung über verschiedene Währungen hinweg kann auch dazu beitragen, das Währungsrisiko zu minimieren. Wenn Sie sowohl in USD- als auch in EUR-ETFs investieren, können Sie potenzielle Verluste in einer Währung durch Gewinne in der anderen Währung ausgleichen. Eine ausgewogene Strategie ist daher entscheidend, um die Chancen und Herausforderungen des Währungsrisikos zu nutzen.

Liquidität und Handelsvolumen: USD vs. EUR ETFs

Die Liquidität ist ein weiterer wichtiger Aspekt, den Anleger bei der Wahl zwischen USD- und EUR-ETFs berücksichtigen sollten. Generell haben USD-ETFs aufgrund des größeren Marktes und des höheren Handelsvolumens eine bessere Liquidität. Dies bedeutet, dass Sie in der Regel schneller und zu besseren Preisen kaufen und verkaufen können.

Im Jahr 2021 betrug das durchschnittliche Handelsvolumen von US-ETFs über 200 Milliarden USD pro Tag, während europäische ETFs nur etwa 30 Milliarden EUR pro Tag handelten. Diese Unterschiede können sich auf die Handelskosten auswirken, da geringere Liquidität oft zu höheren Spreads führt.

Ein weiterer Punkt ist die Markttiefe. Bei höherer Liquidität gibt es in der Regel mehr Käufer und Verkäufer, was zu stabileren Preisen führt. Dies ist besonders wichtig in volatilen Märkten, in denen schnelle Entscheidungen erforderlich sind. Anleger sollten daher die Liquidität der ETFs in Betracht ziehen, um unerwartete Kosten zu vermeiden.

Allerdings haben sich die Liquiditätsbedingungen in Europa in den letzten Jahren verbessert. Mit der zunehmenden Popularität von ETFs und der Einführung neuer Produkte ist auch das Handelsvolumen gestiegen. Dennoch bleibt die Liquidität von USD-ETFs in der Regel überlegen, was sie für viele Anleger attraktiver macht.

Gebührenstruktur: Kostenvergleich von USD und EUR ETFs

Die Gebührenstruktur ist ein weiterer entscheidender Faktor für Anleger, die zwischen USD- und EUR-ETFs wählen. Im Allgemeinen sind die Verwaltungsgebühren für USD-ETFs tendenziell niedriger als für ihre europäischen Pendants. Dies ist auf den wettbewerbsintensiveren Markt in den USA zurückzuführen, wo zahlreiche Anbieter um die Gunst der Anleger konkurrieren.

Beispielsweise liegt die durchschnittliche Gesamtkostenquote (TER) für USD-ETFs oft unter 0,1%, während europäische ETFs im Durchschnitt eine TER von etwa 0,3% aufweisen. Diese Unterschiede können über die Jahre hinweg erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtrendite haben, insbesondere bei langfristigen Anlagen.

Es ist auch wichtig, die Handelskosten zu berücksichtigen. Wenn Sie in einen weniger liquiden europäischen ETF investieren, könnten die Handelskosten aufgrund höherer Spreads höher ausfallen. Dies könnte Ihre Rendite noch weiter schmälern, insbesondere wenn Sie häufig handeln.

Darüber hinaus sollten Anleger auch auf versteckte Gebühren achten, wie z.B. Depotgebühren oder Kosten für Währungsumrechnungen. Bei Investitionen in USD-ETFs könnte es erforderlich sein, Währungsumrechnungsgebühren zu zahlen, wenn Sie in Euro investieren und Gewinne realisieren möchten. Eine gründliche Analyse der Gebührenstruktur ist daher unerlässlich, um die beste Wahl zu treffen.

Steuerliche Aspekte: Vorteile je nach Währungswahl

Die steuerlichen Aspekte der Wahl zwischen USD- und EUR-ETFs sind für viele Anleger von großer Bedeutung. In Deutschland unterliegen die Erträge aus ETFs der Abgeltungssteuer, die derzeit bei 26,375% liegt. Dies gilt sowohl für USD- als auch für EUR-ETFs, jedoch gibt es einige Unterschiede, die Anleger berücksichtigen sollten.

Ein wichtiger Punkt ist die Quellensteuer. Bei Investitionen in USD-ETFs müssen Anleger oft eine Quellensteuer auf Dividenden zahlen, die in den USA einbehalten wird. Diese beträgt in der Regel 30%, kann jedoch durch ein Doppelbesteuerungsabkommen auf 15% gesenkt werden. Anleger sollten daher sicherstellen, dass sie die entsprechenden Formulare einreichen, um von dieser Ermäßigung zu profitieren.

Im Gegensatz dazu sind die steuerlichen Regelungen für europäische ETFs oft einfacher, da die meisten europäischen Länder keine oder nur geringe Quellensteuern auf Dividenden erheben. Dies kann die Gesamtrendite für Anleger, die in EUR-ETFs investieren, erhöhen.

Zusätzlich sollten Anleger auch die Steuertransparenz der ETFs berücksichtigen. Einige ETFs sind als steuertransparent eingestuft, was bedeutet, dass die Anleger die Erträge direkt versteuern, anstatt dass der ETF dies für sie tut. Dies kann sich auf die steuerliche Behandlung Ihrer Erträge auswirken und sollte bei der Wahl zwischen USD- und EUR-ETFs beachtet werden.

Marktentwicklung: Prognosen für USD und EUR ETFs 2025

Die Prognosen für die Marktentwicklung von USD- und EUR-ETFs im Jahr 2025 sind vielversprechend, aber auch von Unsicherheiten geprägt. Analysten erwarten, dass der ETF-Markt in beiden Regionen weiter wachsen wird, wobei insbesondere nachhaltige und thematische ETFs an Beliebtheit gewinnen.

In den USA wird ein Anstieg des verwalteten Vermögens auf über 10 Billionen USD bis 2025 prognostiziert. Die Nachfrage nach ESG-ETFs (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) wird voraussichtlich einen großen Teil dieses Wachstums ausmachen. Anleger, die in USD-ETFs investieren, könnten von diesem Trend profitieren, da viele der führenden ESG-ETFs in den USA aufgelegt werden.

In Europa wird ein ähnliches Wachstum erwartet, wobei der Markt für nachhaltige Anlagen ebenfalls an Bedeutung gewinnt. Die Regulierungsbehörden setzen zunehmend auf transparente und nachhaltige Anlageprodukte, was zu einer höheren Nachfrage nach europäischen ETFs führen wird. Analysten schätzen, dass das verwaltete Vermögen in europäischen ETFs bis 2025 die 2 Billionen EUR-Marke überschreiten könnte.

Allerdings gibt es auch Herausforderungen. Die geopolitischen Spannungen und potenziellen wirtschaftlichen Unsicherheiten könnten sowohl USD- als auch EUR-ETFs betreffen. Anleger sollten daher die Marktentwicklung genau beobachten und bereit sein, ihre Strategien gegebenenfalls anzupassen.

Fazit: Die richtige Wahl für Ihre Anlagestrategie

Die Entscheidung, ob Sie in USD- oder EUR-ETFs investieren sollten, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Währungsrisiko, Liquidität, Gebührenstruktur, steuerliche Aspekte und die Marktentwicklung. Beide Optionen bieten ihre eigenen Vor- und Nachteile, und es gibt kein „one-size-fits-all“-Modell.

Es ist wichtig, Ihre Anlageziele und Ihre Risikobereitschaft zu berücksichtigen. Wenn Sie global diversifizieren möchten, könnten USD-ETFs die bessere Wahl sein. Wenn Sie jedoch eine stärkere Ausrichtung auf europäische Märkte suchen, könnten EUR-ETFs für Sie geeigneter sein.

Denken Sie daran, dass die Märkte sich ständig ändern und es entscheidend ist, Ihre Anlagestrategie regelmäßig zu überprüfen und anzupassen.

Haben Sie bereits eine Entscheidung getroffen, oder sind Sie noch unsicher, welche Währung für Ihre Anlagestrategie am besten geeignet ist? Es könnte sich lohnen, in die jeweiligen Märkte zu investieren und die Entwicklungen genau zu beobachten.

Hier sind einige nützliche Links, die Ihnen bei Ihrer Entscheidung helfen könnten:

  1. Börse Frankfurt
  2. Deutsche Börse
  3. Morningstar ETFs
  4. ETF.com
  5. Finanzen.net
  6. Onvista
  7. JustETF