Für gewöhnlich unterliegen die Einnahmen aus Dividendenzahlungen der Kapitalertragsteuer. Diese beträgt 25% des Ausschüttungsbetrages, insofern der jährliche Sparerpauschbetrag überschritten wurde. Dieser liegt aktuell bei 1.000 Euro im Jahr, sodass dieser Betrag an Gewinnen aus Dividenden, Aktienverkäufen oder Zinsen nicht der Steuer unterliegt.
Sind Deine Einnahmen deutlich höher, unterliegt die übersteigende Summe der Kapitalertragssteuer. Möchtest Du die Steuerbelastung so gering wie möglich halten, besteht die Möglichkeit steuerfreie Dividendenerträge zu erhalten.
Dies ist bei bestimmten Unternehmen der Fall, welche die Dividenden nicht aus den laufenden Erträgen des laufenden Geschäfts bezahlen, sondern aus den Einlagen. Erfahre, welche Dividenden steuerfrei sind und wie Du davon profitierst.
Voraussetzungen für steuerfreie Dividendenerträge
Dividenden stellen die Ausschüttungen der Unternehmen an die Anleger dar. Der Betrag wird bei der jährlichen Hauptversammlung abgesegnet und orientiert sich am Betriebsergebnis. Wurden die Gewinnerwartungen übertroffen, dürfen Aktionäre auf eine höhere Dividende hoffen, während wirtschaftlich schwierige Zeiten in der Regel zu Kürzungen der Dividenden führen.
Die Ausschüttungen finden im Allgemeinen im jährlichen Rhythmus statt. Den genauen Zeitpunkt dürfen die Unternehmen selbst festlegen. Möchtest Du regelmäßige, monatliche Erträge mithilfe der Dividenden erzielen, ist dafür eine genauere Planung erforderlich. Dies beinhaltet das Zusammenstellen eines Portfolios, bei welchem jeder Monat durch Ausschüttungen eines anderen Unternehmens abgedeckt ist.
Kaufst Du eine Aktie, welche eine Dividende ausschüttet, unterliegt diese zunächst der Kapitalertragsteuer. Diese ist auf den ausschüttenden Betrag anzuwenden und in der jährlichen Steuererklärung anzugeben.
Steuerfrei ist die Dividende nur, wenn diese aus den Einlagen entnommen wird. Dies trifft jedoch laut der Webseite Dividenden.de nur auf wenige Unternehmen zu. Die interessantesten steuerfreien Aktien sind:
- Deutsche Telekom
- Vonovia
- Deutsche Wohnen
- MLP
- IVU Traffic
- Deutz
Die steuerfreie Dividende betrifft vorwiegend deutsche Unternehmen. Zu beachten ist dabei allerdings, dass ein Wechsel zu einer Steuerbelastung auftreten kann.
Dies ist bei der Deutschen Post seit dem Jahr 2021 der Fall. Zuvor wurde die Dividende aus den steuerlichen Einlagen gezahlt. Mit der Ausschüttung ab dem Jahr 2021 erfolgt die Deckung jedoch aus den laufenden Gewinnen, sodass darauf die Kapitalertragsteuer anzuwenden ist.
Du musst also regelmäßig prüfen, ob die Dividendenausschüttungen tatsächlich noch steuerfrei sind oder ein Wechsel erfolgte. Sieh Dir in diesem Zusammenhang die Meldungen der Hauptversammlungen an, da dort entsprechende Informationen bekannt gegeben werden.
Behandlung der steuerfreien Dividenden
Zunächst macht es für Dich keinen Unterschied, ob die Ausschüttung steuerfrei war oder nicht. Der Ausschüttungsbetrag geht komplett auf Deinem Konto ein. Du musst dann selbst tätig werden und die entsprechenden Beträge bei der Steuererklärung angeben.
Bei der tatsächlichen Behandlung der steuerfreien Dividende wird es in der Praxis jedoch kompliziert. Denn ein finanzieller Vorteil ergibt sich langfristig daraus kaum. Es handelt sich vielmehr um eine Steuerstundung, welche beim Verkauf der Aktie wieder aufgelöst wird.
Denn angenommen Du kaufst eine Aktie zu einem Preis X und verkaufst diese zu einem späteren Zeitpunkt zum gleichen Preis, wirkt sich die steuerfreie Dividende mindernd auf den Kaufpreis aus. Der Kaufpreis wird um den Betrag der ausgeschütteten steuerfreien Dividende gemindert, sodass steuerlich beim Verkauf ein Gewinn auftritt, obwohl der Kauf- und Verkaufspreis im Beispiel identisch sind.
Die steuerfreie Dividende ist somit für Dich nur von Vorteil, wenn Du nicht vorhast, die Aktie zu verkaufen, sondern sie langfristig halten möchtest. Dann profitierst Du von der Steuerstundung und erhältst tatsächlich die gesamte Dividende steuerfrei. Verkaufst Du die Aktie, könnte dies zu einer kompletten Rückzahlung der „gesparten“ Steuer führen.
Wann sind steuerfreie Aktien sinnvoll?
Auf den ersten Blick mag die steuerfreie Dividende nach einer simplen Möglichkeit klingen, um Steuern zu sparen. Doch bei genauer Betrachtung zeigt sich, dass die Steuer lediglich aufgehoben ist und erst bei Verkauf der Aktie anfällt. Wie sinnvoll ist der Kauf solcher Werte für Dich?
Nutzen der steuerfreien Aktien
Der wohl größte Vorteil besteht darin, dass Du kurzfristig mehr Kapital zur Verfügung hast. Dies kannst Du wiederum zur Geldanlage verwenden und investieren. So wächst Dein Portfolio wesentlich schneller und der Zinseszinseffekt kommt zum Tragen.
Planst Du nicht den Verkauf der Aktie, sondern möchtest diese langfristig halten und mithilfe der Einnahmen auch Deine Rente aufbessern, kommt die Verschiebung der Steuer für Dich nicht zum Tragen. Die Dividende ist somit in Deinem Fall steuerfrei und gewährt einen höheren Spielraum beim Investieren.
Steht dennoch ein Verkauf an, kannst Du diesen so planen, dass er möglichst steuergünstig ist. Ist Dein Einkommen im Rentenalter wesentlich geringer, könnte die Günstigerprüfung für Dich zu einer geringeren steuerlichen Belastung führen. Dann wird nicht der starre Steuersatz von 25% angewandt, sondern die Kapitalerträge unterliegen der Einkommensteuer. Bei geringer Rente und keinen weiteren Einnahmen, ist dies mit hoher Wahrscheinlichkeit günstiger, sodass trotz Verschiebung der Steuerzahlungen am Ende eine geringere Belastung vorliegt.
Nicht von der Steuerstundung blenden lassen
Auf der anderen Seite gilt, dass die steuerfreie Dividende zwar verlockend klingt, sie aber keinesfalls Dich zu einer Kaufentscheidung bewegen sollte. Es ist weiterhin eine genaue Prüfung des Unternehmens erforderlich. Überzeugt dieses auch ohne Betrachtung der steuerfreien Dividende, ist der Kauf nachvollziehbar. Andernfalls solltest Du von einem Kauf absehen.
Unattraktiv sind die steuerfreien Dividenden zudem für Anleger, die eher kurzzeitig die Werte halten und aktiver handeln. Dann erfolgt die Rückzahlung der gesparten Beträge früher, sodass der positive Zinseszinseffekt kaum zum Tragen kommt.
Steuerfreie Dividenden für langfristige Anleger
Dividendenausschüttungen unterliegen in Deutschland der Kapitalertragsteuer. Diese beträgt 25% der Ausschüttungssumme, wobei ein Freibetrag von 1.000 Euro anzuwenden ist.
Unter bestimmten Voraussetzungen unterliegen die Dividenden nicht der Kapitalertragsteuer, sondern sind zunächst steuerfrei. Dies trifft auf Ausschüttungen zu, die aus den Einlagen und nicht aus dem Gewinn getätigt werden.
Diese Vorgehensweise trifft jedoch nur auf wenige Unternehmen zu. Möchtest Du als Anleger steuerfreie Dividenden erhalten, ist die Wahl deutlich eingeschränkt.
Zu beachten ist zudem, dass es sich lediglich um eine Steuerstundung handelt. Denn bei Verkauf mindert die steuerfreie Dividende den Kaufpreis, sodass sich um diesen Betrag der Gewinn erhöht, welcher jetzt der Kapitalertragsteuer unterliegt. Es findet somit eine Verschiebung der Steuerzahlung zum Zeitpunkt des Aktienverkaufs statt.
Möchtest Du die Aktie langfristig halten oder erst zu einem Zeitpunkt verkaufen, wo die Günstigerprüfung für Dich zum Tragen kommt, könnte sich die Investition lohnen. Andernfalls stellt die Steuerstundung kaum einen Vorteil dar und Du darfst Dich davon nicht bei der Bewertung der Aktie beeinflussen lassen.