Ist passives Investieren die beste Anlagestrategie für Dich?

Mit Deinem Geld möchtest Du eine möglichst hohe Rendite erzielen. Es soll sich praktisch wie von allein an der Börse mehren und am Ende des Jahres ein dickes Plus entstehen. In den meisten Fällen ist dieses Ziel mit einem hohen Aufwand verbunden. Du musst Dich tief in die Materie einarbeiten und laufend prüfen, ob Deine Investitionen sich tatsächlich auszahlen.

Als Alternative steht Dir das passive Investieren zur Verfügung. Bei dieser Strategie kannst Du es etwas ruhiger angehen lassen und lässt das Geld über einen langen Zeitraum angelegt. Ist diese Methode für Dich die bessere Anlageform oder solltest Du Dich aktiv mit Deinen Investitionen beschäftigen?

Das passive Investieren vorgestellt

„Das Geld für sich arbeiten lassen“. Dies mag eine gern genommene Vorstellung sein, wenn Du darauf aus bist, Dein wohlverdientes Vermögen anzulegen. Auf der anderen Seite heißt es jedoch „Ohne Fleiß, kein Preis“. Ist es überhaupt möglich, mit wenig Einsatz eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen?

Das passive Investieren hat in den letzten Jahren deutlich an Popularität gewonnen. Während es vor der derzeitigen Niedrigzinsphase möglich war, das Geld einfach auf dem Sparbuch oder Tagesgeldkonto liegenzulassen und es beim Wachsen zuzusehen, müssen heutzutage andere Alternativen genutzt werden. Das Geld nur auf dem Konto zu belassen ist wenig lukrativ. Die möglichen Zinsen von weniger als einem Prozent werden von der Inflation aufgefressen, sodass Dein Vermögen schrumpft.

Um diesem Wertverlust entgegenzuwirken, müssen andere Anlageformen genutzt werden. Das Ziel der Niedrigzinspolitik besteht darin, dass die Wirtschaft gestärkt wird. Es soll weiterhin ein Wachstum erzielt werden, welcher sich positiv auf den Markt auswirkt. Als Arbeitnehmer wirst Du an diesem Aufschwung jedoch kaum beteiligt. Die Reallöhne stagnieren in weiten Teilen und nur wenige Gruppen profitieren direkt von der wirtschaftlichen positiven Entwicklung.

Möchtest Du an dem Wachstum teilhaben, ist eine Investition an der Börse notwendig. Dazu stehen Dir verschiedene Anlageformen zur Verfügung, die Du nutzen kannst:

Aktien
Fonds
ETFs

Der Grundgedanke beim passiven Investieren ist nun, dass Du einmalig eine Investition tätigst und diese danach über einen längeren Zeitraum ruhen lässt. Du musst Dich nicht mit den Schwankungen befassen, die Nachrichten verfolgen oder Zeit in das Investment stecken. Es läuft praktisch nebenbei, sodass Du einfach den schönen Dingen des Lebens nachgehen kannst, während Deine Investition sich hoffentlich auszahlt.

Aktien, Fonds oder ETFs als passive Investition?

Welche der genannten Anlageformen ist für das passive Investieren geeignet und am erfolgversprechendsten? In Abhängigkeit von Deinem Risikoverhalten und dem gewünschten Ziel gibt es unterschiedliche Herangehensweisen, um passiv einen Gewinn einzufahren.

Aktien

Bei der Investition in Aktien bist Du von der Entwicklung von wenigen Unternehmen abhängig. Dies bedeutet, dass Dein Risiko weniger breit gestreut ist. Es sind hohe Schwankungen zu erwarten und das Risiko eines Verlustes ist durchaus ernstzunehmen.

Als passive Investition eignen sich Aktien daher weniger. Die Entwicklung ist kaum abzusehen und diese Anlageform ist eher für Personen interessant, die sich aktiv mit Ihrem Portfolio auseinandersetzen wollen. Auf diese Weise sind Anpassungen möglich, sodass schlecht laufende Positionen verkauft und vielversprechende Aktien aufgenommen werden. Zeitaufwand und Risiko sind mit dem Investieren in Aktien wesentlich höher, allerdings kann dies auch zu einer besseren Rendite führen. Für den durchschnittlichen Anleger ist diese Methode jedoch kaum zu empfehlen.

Fonds

Möchtest Du nicht selber die Verwaltung Deines Investments übernehmen, kannst Du diese Aufgaben an einen Fondsmanager abgeben. Dieser stellt ein Portfolio aus überwiegend Aktien zusammen, an welchem sich die Anleger beteiligen. Der Fondsmanager entscheidet, welche Aktien unattraktiv sind und welche Handlungen vorzunehmen sind, um eine möglichst hohe Rendite zu erzielen.

Das Risiko ist bei dieser Anlageform begrenzt. Es wird ein Portfolio mit einer Vielzahl von Unternehmen aufgebaut. Allerdings gibst Du die Kontrolle darüber ab, was genau mit Deinem Kapital geschieht. Zudem sind die laufenden Kosten relativ hoch, die durch das aktive managen entstehen. Studien zeigen zudem, dass aktiv Fondsmanager über lange Sicht den Markt nicht schlagen, sodass am Ende nur die höheren Kosten bleiben.

ETFs

Als beste Alternative, um passiv zu investieren werden ETFs angesehen. Hierbei handelt es sich um passiv verwaltete Fonds, welche einen Index nachbilden. Dieser Index kann zum Beispiel der DAX sein. Dann würde der ETF sich dementsprechend an den DAX-Unternehmen beteiligen. Geht es der Wirtschaft in Deutschland gut, steigt der DAX und damit auch der Wert des ETFs.

In der Realität werden jedoch andere Indizes herangezogen. Etwa der S&P 500, welcher sich auf die USA bezieht oder der MSCI World, welcher die Weltwirtschaft betrachtet. Die ETFs werden nicht aktiv verwaltet, sondern anhand fester Regeln automatisch so zusammengestellt, dass sie den jeweiligen Index nachbilden.

Der Vorteil besteht darin, dass die Verwaltungskosten sehr niedrig sind. Es gibt keine Fondsmanager, welche einen großen Teil der Gewinne einstreichen. Die Historie zeigt zudem, dass eine Rendite von etwa 5% im Jahr zu erwarten ist und die Ergebnisse der Fondsmanager nicht besser aussehen. ETFs bieten daher eine Kombination aus relativ hoher Rendite und geringem Risiko. Es wird in eine sehr große Anzahl an Unternehmen investiert, sodass eine hohe Diversifikation gesichert ist.

Interessierst Du Dich für das passive Investieren, ist der ETF die erste Anlaufstelle. Er ist für ein langfristiges Anlegen geeignet und wirft eine relativ hohe Rendite ab.

Für wen ist das passive Investieren interessant?

Hast Du vor Kurzem das Investieren als Thema für Dich entdeckt, könnte es in den Fingern brennen und Du würdest am liebsten selber das Geld anlegen und für dieses verantwortlich sein. Das passive Investieren ist für viele Zielgruppen jedoch die bessere Variante, um tatsächlich gewinnbringend das Geld anzulegen.

Einsteiger

Investieren - Einsteiger
Das passive Investieren ist vor allem für Einsteiger interessant, da es wenig Einarbeitungszeit erfordert und eine hohe Rendite verspricht.

Besitzt Du wenig Erfahrung mit dem Investieren, kannst Du Dir schnell die Finger an der Börse verbrennen. Es mag zwar ein altes Vorurteil vom Zocker sein, welcher am Aktienmarkt Haus und Hof verzockt, doch in Teilen ist es etwas an diesem Bild dran. Du musst Dir bewusst sein, dass Du an der Börse in Konkurrenz mit Teilnehmern stehst, die das ganze professionell und seit einigen Jahren betreiben. Zudem gibt es immer mehr voll automatische Software, die Entscheidungen treffen.

Als Einsteiger wirst Du praktisch ins Haifischbecken geworfen und möchtest nun Entscheidungen treffen, die denen der Konkurrenz überlegen sind. Dies wird kaum funktionieren und Du wirst erst Lehrgeld bezahlen, bevor sich die ersten Erfolge zeigen.

Ist es Dein Ziel einfach solide 5% Rendite im Jahr zu erwirtschaften, ohne Dich jede Woche einige Stunden mit dem Investieren zu beschäftigen, ist der ETF die deutlich bessere Wahl. Somit überlässt Du den Profis das Feld und profitierst einfach von der passiven Anlage des ETFs.

Preisbewusste Anleger

Das aktive Investieren ist nicht nur mit wesentlich mehr Stress, Risiko und Aufwand verbunden, sondern auch mit höheren Kosten. Die Gebühren werden für jede Transaktion erhoben und schmälern den hart erwirtschafteten Gewinn.

Richtest Du hingegen einen Fondssparplan ein, sind die Kosten dafür sehr überschaubar. Je nach Anbieter kommen Kosten für die Ausführung des Sparplans von 0,50€ bis 2€ auf Dich zu. Diese Kosten sind fix und insbesondere bei großen Summen fallen diese kaum mehr ins Gewicht. Dadurch hast Du wesentlich mehr von der Rendite und musst Dir den Gewinn nicht etwa mit der Bank oder dem Fondsmanager teilen.

Langfristige Investoren

Besteht das Ziel für das Alter vorzusorgen oder innerhalb der nächsten 10 Jahre eine Immobilie zu erwerben, ist ebenso vorteilhaft passiv zu investieren. Auf diese Weise sparst Du Dir den Aufwand, über diesen genannten Zeitraum aktiv mit Aktien zu handeln und jederzeit auf dem Laufenden zu sein.

Mit dem passiven Investieren besteht auch nicht das Risiko, dass die Rendite abnimmt, wenn einmal eine Pause oder ein Urlaub eingelegt wird. Es reicht einfach aus sich geduldig zurückzulehnen und mit der Zeit wächst die Anlage ohne aktives Zutun.

Deshalb lohnt sich das passive Investieren

Steht Dir ein gewisser Betrag zur Verfügung, welchen Du gewinnbringend anlegen möchtest, könntest Du auf die Idee kommen, selber Dein Glück zu versuchen. Du investierst selbstständig Dein Vermögen und behältst jederzeit die Kontrolle darüber.

In der Realität bedeutet dies jedoch einen hohen Aufwand und in der Regel zahlt sich dieser nicht aus. Die Rendite bleibt hinter den Erwartungen zurück und es folgt die Ernüchterung.

Insbesondere bei langfristigen Investitionen überzeugt das passive Investieren mit seinen Vorteilen. Es verlangt weniger Einarbeitung, ist günstiger und mit weniger Stress verbunden. Entscheidest Du Dich für einen ETF, erhältst Du eine sichere Anlagemöglichkeit, mit welcher Du eine Rendite von ca. 5% pro Jahr erwarten darfst.

Damit ist zwar kein Nervenkitzel zu erwarten, wie bei dem Auf und Ab einzelner Aktien, doch wirst Du Dich zurücklehnen können und vom Wirtschaftswachstum profitieren. Das passive Investieren lohnt sich daher in jeglicher Hinsicht. Die durchschnittliche Rendite ist höher und der Aufwand gering. Sicherlich kannst Du mit etwas Glück auch beim aktiven Investieren einen hohen Gewinn einfahren, doch dies stellt eher die Ausnahme dar.

Mit der passiven Investition streust Du Dein Risiko, profitierst vom wirtschaftlichen Aufschwung und musst dafür keine Stunden mit dem Verwalten aufbringen. Daher ist diese Anlagestrategie für die meisten Personen die erfolgsversprechendste Strategie, um langfristig das Vermögen zu mehren.

Sebastian Jacobitz (M.Sc.)
Sebastian Jacobitz (M.Sc.)
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