Geldanlage im Alter – Worauf gilt es zu achten?

Geldanlagen werden häufig genutzt, um in jungen Jahren das eigene Kapital zu vermehren. Es besteht das Ziel einer sicheren Altersvorsorge und dank des Zinseszinseffekts zahlt sich das frühe Investieren aus.

Die Geldanlage wird aber nicht zum Selbstzweck ausgeführt. Es kommt auch der Zeitpunkt, an dem Senioren darüber nachdenken, wie Sie das Geld am besten für sich nutzen und das Vermögen schützen. Ein langfristiger Vermögensaufbau rückt neben einer stabilen finanziellen Lage in den Hintergrund.

Größere Schwankungen sind unerwünscht, gleichzeitig soll das Geld aber weiterhin so gewinnbringend wie möglich angelegt sein. Welche Geldanlage im Alter ist sicher und welche häufigen Fehler sollten Senioren vermeiden?

Welche Gefahren bedrohen das Vermögen im Alter?

Zu jeder Lebensphase ändern sich die finanziellen Bedürfnisse. Fällt es in jüngeren Jahren noch leichter, mit einem niedrigeren Einkommen den Lebensunterhalt zu bestreiten, ändern sich die Ansprüche im Laufe des Lebens. Der Lebensstandard wächst und die eigene Familie soll auch versorgt werden. Doch weshalb sind Rentner von der Altersarmut[1] bedroht?

Niedrigeres Einkommen

Während des Arbeitslebens zahlst Du fleißig in die Rentenkasse ein. Damit sicherst Du Dir den Anspruch, im Alter ein regelmäßiges Einkommen bis zum Lebensende zu erhalten. Die gesetzliche Rentenversicherung ist jedoch kein zuverlässiger Baustein, um den Lebensstandard im Alter zu halten.

Die durchschnittliche Rente ist relativ gering und wesentlich niedriger als das Arbeitseinkommen. Hast Du privat nicht vorgesorgt, musst Du die Lebenshaltungskosten reduzieren. Dies bedeutet, dass ein Umzug in eine günstigere Wohnung notwendig ist und weitere Sparmaßnahmen zu treffen sind. Ein Genuss des Lebensabends ist mit so vielen Einschränkungen kaum mehr möglich.

Möchtest Du dem niedrigen Einkommen entgegenwirken, ist es ratsam in passende Geldanlagen zu investieren. Baue Dir neben der gesetzlichen Rentenversicherung noch eine private Altersvorsorge auf, um nicht von der Altersarmut bedroht zu sein.

Inflation

Die Rentenhöhe ist an die Lohnentwicklung gekoppelt. Je höher die Löhne, desto stärker wachsen auch die Rentenbezüge.

Häufig steigen die Renten aber nicht im gleichen Maße, wie die Lebenshaltungskosten. Offiziell besteht das Ziel, dass die Inflation bei rund 2 Prozent liegen soll.

In der Realität zeigt sich jedoch in bestimmten Punkten eine förmliche Kostenexplosion[2]. Die Mieten und Energiepreise sind in den letzten Jahren immens gestiegen und es ist kein Ende dieser Preisspirale in Sicht. Wer im Alter kein Eigenheim besitzt, muss ohne passende Vorsorge damit rechnen, eine kleinere Wohnung in einer weniger begehrten Lage zu beziehen.

Unvorhergesehene Ausgaben

Die Spuren des Alters zeigen sich vor allem an der eigenen Gesundheit. Einschränkungen der Mobilität sind wahrscheinlich und mit den gesundheitlichen Problemen sind Folgekosten verbunden. So könnte etwa ein Umbau des Eigenheimes notwendig sein oder es sind verschiedene Hilfsmittel notwendig. Nicht immer ersetzen die Krankenkasse oder die Pflegeversicherung diese Kosten.

Um mehr als nur den gesetzlichen Standard zu erhalten und die Lebensqualität zu erhöhen, ist eine sinnvolle Geldanlage der richtige Weg. Diese erlaubt es, die Kosten zu stemmen und nicht das eigene Vermögen anzugreifen.

Einkünfte im Alter

Sich frühzeitig mit den Finanzen auseinanderzusetzen, erlaubt es Dir, im Alter nicht ausschließlich auf die gesetzliche Rentenversicherung angewiesen zu sein. Das Einkommen breiter aufzustellen bietet Dir eine bessere Absicherung, falls eine Säule nicht das erwartete Einkommen erzielt und mit einem höheren Risiko verbunden ist.

Gesetzliche Rente

Die Basis der Altersvorsorge stellt weiterhin die gesetzliche Rente dar. Aufgrund des demografischen Wandels und des Umlageverfahrens der Rente ist dieses Einkommen für die meisten Personen kaum ausreichend. Selbst wenn dauerhaft eine Versicherungszeit vorhanden war, sammelst Du mit einem durchschnittlichen Einkommen gerade einmal so viele Rentenpunkte an, dass die Rente im Bereich von 1.500€ liegt. Davon abziehen musst Du noch die Einkommensteuer, sodass netto noch weniger übrig bleibt. Dieses Einkommen ist für eine einzelne Person kaum mehr ausreichend, um das Leben in einer größeren Stadt zu bestreiten. Selbst bei zwei Personen mit einer gemeinsamen Finanzplanung ist ein sehr genaues Wirtschaften notwendig, damit keine finanzielle Schieflage eintritt.

Private Rentenversicherung

Zusätzlich zur gesetzlichen Rentenversicherung ist es möglich eine private Rentenversicherung abzuschließen. Hierfür gibt es staatlich unterstützte Modelle, wie etwa die Riester- oder Rürup Rente. Diese locken damit, dass die gezahlten Beiträge von der Steuer absetzbar sind. Dadurch erhältst Du während der Einzahlphase eine finanzielle Entlastung.

Dennoch sind diese Modelle stark in die Kritik geraten. Die Riester Rente lohnt sich trotz staatlicher Unterstützung nur für die wenigsten Personen[3]. Die laufenden Kosten und die häufig ungünstigen Anlageformen schmälern die Rendite. Rechnerisch ergibt sich bei vielen Anlageprodukten erst ein finanzielles Plus, wenn mehr als 30 Jahre lang ein Bezug der privaten Rente besteht. Vorher profitieren vorwiegend Versicherungsunternehmen, die die Beiträge einsammeln, aber durchschnittlich wesentlich weniger auszahlen.

Besitzt Du bereits private Anlageprodukte, prüfe genau, ob sich diese lohnen. Meist ist es günstiger diese beitragsfrei zu stellen und lieber alternative Formen der Altersvorsorge zu nutzen.

Kapitaleinkommen

Eine solche Alternative könnte in Form des Besparens von ETFs oder Aktien sein. Anstatt das Geld einem Versicherungsunternehmen zu überlassen, welches dann für Dich die Verwaltung übernimmt und hohe Kosten beansprucht, kannst Du eigenständig am Kapitalmarkt aktiv sein.

Risikoreicher ist hierfür das Investieren in Aktien. Diese sind Kursschwankungen unterlegen und als stabiles Einkommen im Alter weniger geeignet. Mit einer höheren Diversifikation am Aktienmarkt kannst Du aber ein stabiles Portfolio aufbauen, welches eine monatliche Dividende ausschüttet und somit ein nettes Zusatzeinkommen darstellt.

Sicherer und unkomplizierter ist hingegen das Investieren in ETFs. Diese sind deutlich breiter aufgestellt und bei passiven Ausführungen erfolgt die Verwaltung computergesteuert. Dadurch sind die Kosten gering und Du profitierst direkt von der wirtschaftlichen Entwicklung des Zielmarktes. Im Alter ist durchschnittlich eine Entnahme von rund 4 Prozent im Jahr möglich, ohne dass die Gefahr besteht, dieses finanzielle Polster anzugreifen. Hast Du also 100.000 Euro in einem ETF investiert, kannst Du daraus etwa 4.000 Euro entnehmen und diese zu Deinem Einkommen addieren.

Mieteinkünfte

Mieteinkünfte im Alter
Mieteinkünfte erscheinen im Alter attraktiv, gehen jedoch mit einem höheren Risiko und Verwaltungsaufwand einher

Als sichere Geldanlage für das Alter gelten Immobilien. Der derzeit aufgeheizte Immobilienmarkt gibt jenen Recht, die zu einem deutlich günstigeren Zeitpunkt investiert[4] haben. Da auch in Zukunft Wohnraum benötigt wird, gelten Häuser oder Eigentumswohnungen als sichere Investition. Als Rentner besteht die Wahl, entweder die regelmäßigen Mieteinkünfte zu erhalten oder mit einem Verkauf sofort den Marktwert zu liquidieren. Da die Vermietung mit einem Verwaltungsaufwand einhergeht, ist der Verkauf daher eine ernst zu nehmende Option.

Arbeitseinkommen

Aufgrund der niedrigen gesetzlichen Rente treffen einige Senioren die Entscheidung auch nach dem Renteneintritt noch auf dem Arbeitsmarkt aktiv zu sein. Möglich ist etwa eine Anstellung mit flexiblen Arbeitszeiten beim alten Arbeitgeber. Dieser könnte die Expertise weiterhin benötigen, ohne dass dafür eine übliche 40-Stunden-Woche notwendig ist. Auch die Anstellung auf Basis eines Minijobs ist möglich.

Zu beachten beim Arbeitseinkommen ist die Hinzuverdienstgrenze. Diese lag lange Zeit bei rund 6.000 Euro, wurde im Zuge des Sozial-Schutz Paktes[5] auf mehr als 46.000 Euro angehoben. Somit ist ein relativ hohes Einkommen möglich, ohne dass eine Kürzung der Altersrente zu befürchten ist.

Sparziele

Welche Geldanlage im Alter am sinnvollsten ist, hängt maßgeblich von den eigenen Zielen und Bedürfnissen ab. Denn auch in der letzten Lebensphase bestehen unterschiedliche Sparziele, die mit dem eigenen Vermögen verbunden sind. Aus welchem Grund wird also eine Geldanlage gesucht?

Freizeit und Reisen

Das Arbeitsleben und den Stress hinter sich lassen. Im Alter ist es durchaus legitim, die schönen Seiten des Lebens zu genießen und mehr Geld für Konsum und die Freizeit auszugeben. Jetzt ist die Zeit gekommen, um sich lang gehegte Wünsche zu erfüllen und etwa auf eine Kreuzfahrt zu gehen oder sich einen Oldtimer anzuschaffen.

Hierbei handelt es sich um kurzfristigere Sparziele. Das Geld muss innerhalb der nächsten Jahre zur Verfügung stehen und sollte nicht an Wert verlieren.

Für diesen Zweck eignen sich Tagesgeldkonten am besten. Dort ist das Vermögen sicher aufgehoben und ein unmittelbarer Zugriff ist möglich. Allerdings sind die Zinsen so gering, dass die Inflation zu einem Wertverlust führt. Eine bessere Alternative, die praktisch ohne Wertschwankungen einhergeht und eine höhere Sicherheit bietet, besteht jedoch kaum.

Absicherung des Vermögens

Besteht bereits eine höhere Altersvorsorge und soll diese vor dem Wertverlust geschützt werden, sind hierfür verschiedene Anlageformen möglich. Der Anlagehorizont beträgt hierbei rund 5 bis 10 Jahre, wobei es nicht unbedingt notwendig ist, kurzfristig auf dieses Vermögen zuzugreifen.

In diesem Fall sind Anleihen und Investitionen in Fonds eine gute Herangehensweise, um ein möglichst geringes Risiko, bei einem höheren Ertrag zu erhalten. Die Rendite liegt bei dieser Mischform etwa auf Höhe der Inflation, sodass das Vermögen wertsicher angelegt ist.

Langfristiger Vermögensaufbau

Die Lebenserwartung steigt kontinuierlich. Daher ist auch eine langfristige Betrachtung des Vermögens im Rentenalter wichtig. Schließlich soll nicht nach 20 Jahren plötzlich eine Einkommenslücke auftreten, die zu einem großen Problem wird. Auch ist der Vermögensaufbau erstrebenswert, um den eigenen Kindern und Erben eine größere Summe zu hinterlassen.

Für einen Anlagehorizont von mehr als 10 Jahren sind ETFs die beste Wahl. Sie zeichnen sich durch eine relativ hohe Rendite gepaart mit einem geringeren Risiko aus. Ein Totalverlust ist nicht möglich, wobei größere Schwankungen auftreten können. Innerhalb von zehn Jahre gleichen sich diese Schwankungen weitestgehend aus, sodass ein langfristiger Vermögensaufbau möglich ist.

Mit mehr Vorliebe zum Risiko ist auch die Investition in Aktien möglich. Dort sind größere Gewinnchancen vorhanden, wobei auch ein Totalverlust droht. Daher ist diese Geldanlage mit Vorsicht zu genießen, wobei sie zu einem kleinen Teil im Portfolio ihre Berechtigung besitzt.

Sinnvolle Anlagemöglichkeiten für Senioren

Ein Vorgriff auf verschiedene Anlagemöglichkeiten im Alter wurde bereits mit dem Blick auf die Sparziele vorweggenommen. Nun erfolgt eine komplette Übersicht der verschiedenen Geldanlagen für Senioren und wie eine optimale Vermögensaufteilung aussehen könnte. Dann behalten Senioren Ihre Finanzen im Griff, ohne dass die Bank oder ein Versicherungsunternehmen sich daran bereichern.

Tagesgeldkonto

Die wohl einfachste Form das Geld anzulegen, besteht mit dem Tagesgeldkonto. Dieses funktioniert ähnlich wie ein Girokonto, sodass es möglich ist, kurzfristig auf das Geld zuzugreifen. Derzeit ist das Zinsniveau allerdings niedriger als die Inflation. Daher ist das Tagesgeldkonto hauptsächlich für einen kürzeren Zeitraum gedacht. Es ist nicht dazu geeignet langfristig das Vermögen zu schützen.

ETFs

Um das eigene Vermögen im Alter abzusichern und eine nette Rendite zu erwirtschaften, stellen ETFs die beste Möglichkeit dar. Diese beziehen sich auf einen Index und die Verwaltungskosten sind bei passiven Indexfonds minimal.

In Abhängigkeit des möglichen Verlustes, kann das gesamte Vermögen in ETFs investiert werden. Die Verbraucherzentrale[6] rät dazu, falls Verluste von bis zu 50% und mehr im Rahmen des verkraftbaren liegen.

Zu diesem Zwecke können Rentner einen Sparplan einrichten oder direkt Ihr gesamtes Erspartes in den ETF investieren. Einige Anbieter überzeugen mit besonders günstigen Konditionen, wo die Ausführung des Sparplans, unabhängig von der Investitionssumme, lediglich 0,50 Euro beträgt. Somit ist eine sichere Investition zu geringen Kosten möglich, um auch im fortgeschrittenen Alter noch das Vermögen zu mehren.

Aktien

Wesentlich risikoreicher ist die Investition in einzelne Aktien. Diese sind weniger diversifiziert und damit besteht eine höhere Abhängigkeit bezüglich einzelner Unternehmen. Dies kann sich sowohl positiv als auch negativ auf die Wertentwicklung auswirken. Im schlimmsten Fall droht der Totalverlust.

Aktien besitzen dennoch eine Daseinsberechtigung für den risikoreichen Teil des Portfolios. Wer mit etwas Geschick die Altersvorsorge aufbessern möchte, kann rund 10 bis 20 Prozent des Vermögens in Aktien investieren. Hierbei ist darauf zu achten, nicht alles in einem Unternehmen anzulegen, sondern die Summe möglichst breit gefächert aufzuteilen.

Möglich ist auch das Erstellen eines Dividendenportfolios, um regelmäßige Auszahlungen zu erhalten. Dies vor allem aus psychologischer Sicht interessant, da der ständige Geldfluss zum Sparen motiviert und eine Belohnung darstellt. Aus Renditesicht macht es allerdings keinen Unterschied, ob Anleger mithilfe der Dividende oder dem Kursgewinn partizipieren.

Immobilien

Die Immobilie ist als Altersvorsorge eine gute Möglichkeit, um nicht mehr den steigenden Mieten zu unterliegen. Ein abbezahltes Haus gibt eine höhere Sicherheit und verhindert, dass ein Wechsel des Wohnortes notwendig wird.

Um die Immobilie im Rahmen der Altersabsicherung zu nutzen, bietet sich ein Kauf zu einem früheren Zeitpunkt an. Das Ziel sollte hierbei sein, dass bis zum Renteneintritt das Haus komplett abbezahlt ist, sodass diese finanzielle Belastung entfällt.

Im Alter eine Immobilie als Investitionsobjekt zu erwerben, ist selten eine gute Idee. Es besteht das Risiko, dass die gewünschte Rendite nicht eintritt und dass jahrelang noch Zahlungen getätigt werden müssen. Ebenso ist der Verwaltungsaufwand nicht zu unterschätzen und Mietnomaden können zu unvorhergesehenen Kosten führen. Daher sind Immobilien eher für Personen geeignet, die über ein höheres, sicheres Einkommen verfügen und nicht auf die Mieteinkünfte angewiesen sind.

Rohstoffe

Als besonders wertstabil und krisensicher gelten Rohstoffe, wie etwa Gold. Daher galt es in der Vergangenheit als beliebtes Investitionsobjekt, um das eigene Vermögen vor der Inflation zu schützen.

Der Wert von klassischen Rohstoffanlagen, beruht jedoch zu einem Großteil auf dem Vertrauen der Anleger. Gold wird nur zu einem geringen Teil in der Wirtschaft benötigt. Daher besitzt es kaum einen intrinsischen Wert und gilt hauptsächlich als Spekulationsobjekt.

Es ist kaum absehbar, wie lange Gold noch diesen guten Ruf als wertstabile Anlage behält. Geht das Vertrauen verloren und Anleger suchen sich alternative Investitionsmöglichkeiten, könnte es zu einem Preissturz kommen. Daher ist eine Investition in Gold mit Vorsicht zu genießen. Einen geringen Teil in Rohstoffe zu investieren scheint vertretbar, ist aber nicht unbedingt notwendig. Anleger müssen sich bewusst sein, dass es sich bei Gold hauptsächlich um ein Spekulationsobjekt handelt, dessen Preisentwicklung kaum vorhersehbar ist und starken Schwankungen unterliegen könnte.

Private Rentenversicherung

Der Abschluss einer privaten Rentenversicherung klingt verlockend. Doch für eine Geldanlage im Alter ist diese kaum geeignet. Meist beruhen die Konstrukte der Sofortrente darauf, dass erst nach einem Zeitraum von 30 Jahren die Auszahlungssumme, die Einzahlungssumme übersteigt. Daher handelt es sich um eine Wette auf eine besondere Langlebigkeit.

Zudem sind auch die Opportunitätskosten zu berücksichtigen. Würde die einmalige Investitionssumme stattdessen in ETFs angelegt, würde sich das Kräfteverhältnis aufgrund der erwartbaren Rendite von mindestens 5% noch mehr zugunsten der privaten Investition am Kapitalmarkt verschieben.

Eine private Rentenversicherung lohnt sich daher nur, falls Du eine maximale Absicherung möchtest und dafür bereit bist auf jede Menge Geld zu verzichten. Für die meisten Menschen lohnt sich diese Anlageform nicht und Hauptprofiteure sind in erster Linie Banken sowie Anlageberater, die diese Produkte verkaufen.

Häufige Fehler

Wie können Menschen im fortgeschrittenen Alter Ihr Erspartes schützen und noch einen Teil zum Vermögensaufbau beitragen? Diese häufigen Fehler gilt es zu vermeiden, damit im Alter die Finanzen auf einer soliden Basis gebaut sind.

Bargeld horten

Geld unter dem Kopfkissen im Alter
Unter dem Kopfkissen verliert das Geld kontinuierlich an Wert, weshalb es für die Altersrücklagen denkbar ungeeignet ist

Als typisches Vorurteil besteht der Eindruck, dass insbesondere ältere Menschen einen Großteil des Vermögens in Form von Bargeld zu Hause horten. In der Praxis zeigt sich, dass dieses Vorurteil häufiger anzutreffen ist, als zu vermuten wäre. Häufig ist damit der Wunsch verbunden, dass Geld nicht an eine Bank abgeben zu müssen und es besteht ein größeres Sicherheitsgefühl.

Doch die Inflation frisst den Wert des Bargelds Jahr für Jahr auf. Dadurch sinkt das Vermögen, obwohl der Bestand an Bargeld nicht abnimmt. Zudem muss auch die Gefahr eines Einbruchs bedacht werden. Kommt das Bargeld abhanden, ist es nicht mehr ersetzbar.

Auf einem Konto bei der Bank ist es wesentlich besser aufgehoben und unterliegt einem höheren Schutz[7]. Daher ist das Horten des Geldes unter dem Kopfkissen eine schlechte finanzielle Entscheidung.

Berater blind vertrauen

Der persönliche Kontakt ist für einige ältere Personen wichtig. Der Ansprechpartner bei der Hausbank mag einen seriösen Eindruck vermitteln, doch er vertritt in erster Linie die Interessen der Bank. Daher besteht häufig der Druck besonders teure Produkte abzuschließen, die mit einer hohen Provision einhergehen. Als Anlageform sind diese jedoch wenig geeignet und erwirtschaften nach Abzug der Kosten kaum eine Rendite.

Vertrauenswürdiger sind Honorarberater. Diese nehmen einen zuvor vereinbarten Stundenlohn und sind dadurch unabhängiger in der Beratung. Sie profitieren nicht von einer Provision, sondern gehen individueller auf die Bedürfnisse ein. Dennoch ist auch hier eine gründliche Vorauswahl notwendig, um die Kompetenz und somit den Beratungserfolg besser abzuschätzen.

Nur eine Anlageform wählen

All das Geld nur auf eine Karte zu setzen ist mit einem höheren Risiko verbunden. Es könnte sein, dass sich die Aktie schlechter entwickelt oder bei der Immobilie unerwartete Probleme auftreten.

Sicherer ist es, eine Mischung aus verschiedenen Anlageformen zu wählen. Je größer das Vermögen, desto leichter fällt die Aufteilung. Doch auch bei niedrigeren Summen ist es ratsam eine Mischung aus Tagesgeldkonto, ETF und Aktien zu wählen, um eine sichere Anlage für das Alter zu schaffen.

Tägliches Auseinandersetzen mit dem Portfolio

Schwankungen des Vermögens sind vollkommen normal, wenn dieses in ETFs oder Aktien angelegt ist. Genauso wie es an guten Tagen nach oben geht, kann es mal zu einem schmerzlichen Kurssturz kommen.

Liegt das Geld in ETFs, ist es nicht notwendig einen täglichen Fokus darauf zu haben. Die Entwicklung ist eng mit der Weltwirtschaft verknüpft und es zeigt sich, dass bisher noch jede Krise nach einer gewissen Dauer überwunden wurde.

Um sich diesen Stress zu sparen, besteht bei einem langfristigen Anlagehorizont nicht die Notwendigkeit, die aktuelle Wertentwicklung täglich zu überprüfen. Dies trägt nur schlechten Entscheidungen bei und führt zu einem unruhigen Schlaf. Bei einem bereits breit gestreutem Portfolio ist eine jährliche Überprüfung mit einem unabhängigen Berater ausreichend, um Änderungen in der Vermögensverwaltung vorzunehmen. So lässt sich der Ruhestand genießen, ohne sich täglich über die Finanznachrichten den Kopf zerbrechen zu müssen.

Die sichere Geldanlage im Alter

Die Altersarmut stellt eine konkrete Bedrohung dar und die gesetzliche Rente ist selten ausreichend, um den Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Daher sind Rentner dazu angehalten, sich ausführlich mit den eigenen Finanzen und den unterschiedlichen Anlagemöglichkeiten auseinanderzusetzen. Ganz so kompliziert, wie es oftmals den Eindruck macht, ist die Geldanlage jedoch nicht.

Besteht der Wunsch kurzfristig auf das Geld zuzugreifen, ist hierfür das Tagesgeldkonto der richtige Weg. Dort lässt sich ein Teil sicher zurücklegen und es bietet sich an dort den Notgroschen aufzubewahren.

Für einen etwas längeren Zeithorizont erweisen sich ETFs als praktisch. Sie liefern eine zuverlässige Rendite bei gleichzeitig niedrigem Risiko und Kosten. Auch Aktien könnten für Anleger interessant sein, die sich aktiver mit dem Kapitalmarkt auseinandersetzen möchten und nicht zwingend auf das Geld angewiesen sind.

Der Abschluss von privaten Rentenversicherungen oder ähnlichen Produkten sind nicht zu empfehlen. Von diesen profitieren hauptsächlich die Banken und Berater, die die Situation des Kunden ausnutzen.

Indem sich Rentner intensiver mit dem Thema Finanzen auseinandersetzen, ist auch im höheren Alter noch der Einstieg in das eigenständige Investieren sinnvoll, um die Gefahr der Altersarmut zu mindern.

Sebastian Jacobitz (M.Sc.)
Sebastian Jacobitz (M.Sc.)
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