In vielen Haushalten ist es das oberste Ziel, irgendwann in den eigenen vier Wänden zu leben. Bis dahin ist es ein weiter Weg – insbesondere aus finanzieller Sicht. Umso wichtiger ist eine solide Finanzierung, um den Traum vom Eigenheim verwirklichen zu können.
Finanzielle Lage überprüfen
Der erste Schritt zum Eigenheim ist das Zusammenfassen der Ausgangslage. Dabei geht es vornehmlich um die monatlichen finanziellen Belastungen und die Frage, wie viel Geld am Ende des Monats übrig bleibt. Je mehr Geld an den Monatsenden in der Haushaltskasse verbleibt, desto höher darf auch die künftige Rate für die Baufinanzierung ausfallen. Wichtig ist hierbei, nicht die Kontrolle über die Finanzen zu verlieren. Ein gesunder Puffer sollte stets vorhanden sein, um finanzielle Engpässe oder unvorhergesehene Ausgaben decken zu können.
Die Kauf- oder Baukosten einordnen
Der Sinn eines Eigenheims ist nicht ausschließlich die Versuchung, unabhängig im eigenen Besitz leben zu können. Im Fokus steht auch der Aspekt, sich von monatlichen Mietkosten zu lösen. Dies führt dazu, dass vor der Wahl der Finanzierung zunächst das Verhältnis von Kaufpreis und Mietkosten geklärt werden sollten. Experten sehen einen Kaufpreis dann als vorteilhaft an, wenn der Käufer nach spätestens 22 Jahren einen Vorteil gegenüber den Mietkosten erlangt. Um zu ermitteln, wann dieser Vorteil eintritt, empfiehlt sich eine einfache Rechnung: Kaufpreis ÷ Jahreskaltmiete. Zudem spielt das Alter der Bauherren eine wichtige Rolle. Idealerweise sollte die Immobilie vor dem Renteneintritt abbezahlt sein.
Kalkulation der Kredithöhe und Instandhaltungskosten
Ein Bau- oder Finanzierungskredit ist die häufigste Form der Baufinanzierung. Der große Vorteil liegt darin, dass das Risiko vom Eigenkapital abhängig ist und somit in den eigenen Händen liegt. Nachteilig können mitunter die jahrelangen Kreditraten sein, wenn das Eigenkapital gering ist. Grundsätzlich ist es bei der Bestimmung der Kreditrate ratsam, nicht mehr auszugeben, als der Haushalt tragen kann. Die Kreditrate bei einem Baukredit richtet sich immer nach der Höhe der Anzahlung sowie dem Risiko, das das Finanzinstitut für den jeweiligen Kreditnehmer ermittelt. Wichtige Faktoren sind darüber hinaus Ereignisse, die in der Zukunft eintreten können. Besteht ein Kinderwunsch? Sind der Arbeitsplatz und das daran geknüpfte Einkommen sicher? Wie groß sind die Rücklagen für temporäre Einkommensausfälle? Die Antworten auf diese Fragen sind essenziell für die Bestimmung der Kreditrate.
Welche Option der Baufinanzierung individuell am geeignetsten ist und wann ein Kredit zu welchen Konditionen am sinnvollsten ist, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Wer sich im Vorfeld ausgiebig über dieses Thema informieren möchte, der kann auf Fachbücher zum Thema Immobilien und Finanzierung zurückgreifen.
Bauspar-Sofortfinanzierung als Alternative?
Als Alternative gilt die Bauspar-Sofortfinanzierung. Um die Baufinanzierung sicherzustellen und einen angemessenen Kredit zu erhalten, ist ein gewisses gespartes Vermögen fast immer unumgänglich. Das Motto lautet: Erst sparen, dann bauen. Einen anderen Ansatz verfolgt die Sofortfinanzierung mithilfe eines Bausparvertrages. Hierbei erhalten Bausparer sofort ein Darlehen seitens der Bausparkasse und beginnen erst dann mit dem Sparen. Konkret wird das erhaltene Darlehen zunächst nicht getilgt. Stattdessen werden lediglich die Zinsen gezahlt und in einen Bausparvertrag eingezahlt. Je nach Vertrag wird der Bausparvertrag nach einigen Jahren zugeteilt. An diesem Punkt löst die Bausparsumme das ursprüngliche Darlehen ab. Das angesparte Guthaben tilgt sofort einen Teil der Darlehenssumme, während der Rest über das Bauspardarlehen finanziert wird. Abhängig von den vorab vereinbarten Konditionen, wird das restliche Darlehen über die kommenden Jahre getilgt. Als Vorteil der Sofortfinanzierung gelten die niedrigen, gleichbleibenden Raten sein. Nachteilig ist der Umstand, dass nur ein Teil des Darlehens abgezahlt ist, wenn der Sparvertrag zuteilungsreif ist. Mitunter folgen jahrelange Zahlungen.
Die richtige Finanzierung hängt von individuellen Wünschen sowie der finanziellen Situation ab. Eine gute Baufinanzierung fußt immer auf einer stabilen Kalkulation, die auch zahlreiche Eventualitäten beinhaltet.